Weil schon einzelne Anzeichen von Ungeduld aufgetreten sind, ich aber mit diesem schwer erträglichen Machwerk noch nicht durch bin, möchte ich euch als Kompromiss, Vorgeschmack und zur Überbrückung der Wartezeit einen kleinen Einblick in mein Twilight-Erlebnis bieten. Die folgenden Zeilen habe ich, um Urheberrechtsstreitigkeiten vorzubeugen, nicht wörtlich dem Buch entnommen, sie könnten aber genau so drin stehen, ohne besonders aufzufallen.
Na gut, nach nochmaliger Überlegung muss ich wohl zugeben, dass ich ein bisschen übertreibe. Aber wirklich nur ein kleines.
Von meinem Platz in der Cafeteria aus konnte ich ihn und seine Geschwister in ihrer Ecke sitzen sehen, düster, geheimnisvoll, von göttlicher Schönheit und scheinbar weit distanziert von allen Sorgen, die uns gewöhnliche Sterbliche plagten. Mit einem letzten sehnsüchtigen Blick erhob ich mich von meinem Platz, um mich auf den Weg zum Biologieunterricht zu machen.
Weil ich, erfüllt von Unsicherheit, Angst und grenzenloser Liebe zugleich, weiter heimlich zu ihm hinüberspähte, bemerkte ich erst zu spät die Bananenschale, die jemand auf dem Weg fallengelassen hatte. Ich glitt aus, spürte, wie ich den Boden unter den Füßen verloren – und plötzlich hatte mich ein paar starker Arme ergriffen, deren Berührung mich so elektrisierte, so entzückte und mir den Atem raubte, dass ich nicht mehr tun konnte, als sprachlos in sein gottgleiches, unmenschlich schönes Antlitz zu blicken und in seinen goldenen Augen zu versinken.
Während ich mich noch fragte, wie er so schnell zu mir gelangt sein konnte, um mich ein weiteres Mal vor dem sicheren Tod zu retten, wischte er mit einer beiläufigen Bewegung des kleinen Fingers seiner linken Hand den Amboss mit der Aufschrift „ACME 1.000t“ zur Seite, der von der Decke der Cafeteria auf mich herabstürzte, um gleichzeitig mit seiner rechten 8 brennende Tiger gleichzeitig zu jonglieren und, ohne dass ich, in seinen starken Armen geborgen, die geringste Erschütterung spürte, einen makellosen Riverdance aufzuführen.
Mir fehlten die Worte angesichts der tiefen Weisheit, die sich seinen Blick und seine Miene mit jugendlicher Verschmitztheit und ewigwährender Liebe teilte.
Ohne in seinem Tanz oder der Jonglage innezuhalten, setzte er mich sanft wieder auf meine Füße, obwohl meine zitternden Knie mich kaum zu tragen vermochten. Mit seiner nun freien linken Hand fing er mühelos den Konzertflügel ab, der aus dem Nichts auf uns zugeschleudert wurde – herrje, ich bin ja so ein Tollpatsch -, und begann beiläufig, Tschaikowskis Pathétique zu spielen, ohne einen einzigen Schritt seiner Tanzaufführung zu verpassen, während er tief in meine Augen sah und missmutig knurrte: „Das ist ja gerade noch mal gut gegangen, Bella, pass verdammt noch mal in Zukunft besser auf dich auf.“
Ach, Edward…