Tja, was sagt man dazu? Ich hatte Rudi einen Gastbeitrag angeboten, weil er mit dieser bestechenden Analyse (man kann wohl sagen: nicht nur meines Blogs, sondern) meiner Persönlichkeit zu begeistern wusste:
Muriel hingegen hat sein Glück und seinen Glauben gänzlich in diesen Blogg investiert.
Er ergänzte das später noch um:
Existiert also zwischen dem Glauben und dem, was wir sehen und anfassen können ein Unterschied?
Ich war also auf einiges vorbereitet, als sein Gastbeitrag mich erreichte. Zuerst konnte ich gar nicht richtig entscheiden, ob ich angenehm oder unangenehm überrascht war, dass er sich für ein erheblich weniger kontroverses Thema entschieden hatte als meine Charakterfehler, aber am Ende entschied ich mich dann für Freude, betrifft sein Gastbeitrag doch meinen eigenen Tätigkeitsbereich: Den Hilfsmittelmarkt. Ob das nur ein glücklicher Zufall ist, oder ob er sich tatsächlich die Mühe gemacht hat, das durch eingehende Lektüre dieses Blogs zu ermitteln, weiß ich bisher auch nicht. Rudi, vielleicht magst du es in den Kommentaren verraten. Darüberhinaus handelt es sich, soweit ich das beurteilen kann, auch noch um eine durchaus berechtigte Kritik an unseren öffentlich-rechtlichen Medien. Ich bin begeistert.
In diesem Sinne komme ich nun zum Ende meiner langen Vorrede und präsentiere euch ohne weiteres Drumherum voller Stolz Rudis Gastbeitrag:
Aus gegebenen Anlass möchte ich mich über eine Sendung des 1. Deutschen Fernsehens zum Thema ‚teure‘ Hilfsmittel äussern wollen. Besagte Sendung lief am 05.04.2011 um 22.15 Uhr. Hier wurde anhand eines Beispiels einer Rollifahrerin aufgezeigt, dass Sanitätshäuser doch so teuer seien und dass bei einer Selbsthilfeaktion einer Reparatur ihres Rollis doch tatsächlich so um
zwanzig Euro gegenüber einer imaginären Rechnungsaufstellung eines Sanitätshauses eingespart wurden. Ihr Pech nur, dass ihre Krankenkasse diese, sogar günstigere, Rechnung NICHT übernahm.Wie kann das sein? Fragt sich nun jeder Mensch, der noch nicht von jeder Vernunft verlassen scheint.
Des weiteren klagt die gleiche Protagonistin darüber, dass sie (Dunja F.); Zitat aus der
Filmnachlese:
….wollte im Internet einen Rollstuhl kaufen, der dort günstiger angeboten wurde als im Sanitätshaus. Ihr war wichtig, dass der Rollstuhl nicht zu schwer ist, denn sie muss ihn jedes Mal, wenn sie mit dem Auto zur Arbeit fährt, umständlich auf den Rücksitz wuchten. Das Kassenmodell wiegt zehn Kilo. Sie wollte ein drei Kilo leichteres Modell. Das kostete allerdings über 3000 Euro
gekostet. Davon musste sie fast die Hälfte selbst zahlen. Den gleichen Rollstuhl hatte sie bei einem Sanitätshandel im Internet für 1000 Euro weniger gefunden; so hätten Kasse und Patientin Geld sparen können. Doch die Hoffnung zerschlug sich, die Kasse lehnte das Angebot ab….WIEDER so eine Sache, bei der man sich tüchtig aufregen könnte, wenn – ja wenn da nicht einige Dinge so dermassen durcheinander gebracht worden wären, dass man glauben könnte, die Sanitätshausbetreiber laufen alle mit einer vergoldeten Nase durch die Gegend.
Dann noch ein Schwenk auf einen Gesundheitsökonomen, der von unser aller Steuergeld bezahlt wird und es sind plötzlich Milliardeneinsparungen möglich…..
Noch einen Abstecher zu einem Internetanbieter von Hilfsmitteln gemacht und der Skandal ist perfekt! Für mich allerdings klar als Dauerwerbesendung der Fa. K. erkannt.
Fazit:
Sanitätshäuser sind zu teuer und deren Inhaber gehören an die Wand gestellt, mindestens aber müssten sie an billige Rollstühle gefesselt den Rest ihres gierigen Lebens verbringen.Meine stille Hoffnung ist, dass die meisten Menschen bestimmt wissen, dass im Internet immer etwas geht (mit den Preisen) und dass speziell die Betroffenen darüber informiert sind, wer sie dort zu welchen Konditionen, wie schnell versorgt.
Ich glaube nämlich, dass eine Reparatur von einem im Internet besorgten Rollstuhl dann bestimmt drei Monate dauern würde………
Dann noch eines:
seit dem 01.01.2010 hat der Gesetzgeber festgelegt, dass JEDES Sanitätshaus mit JEDER einzelnen Krankenkasse einen Vertrag über die Belieferung ihrer Mitglieder mit Hilfsmitteln ab zu schliessen hat. Es stimmt ergo nicht, dass hier Aufträge ‚unter der Hand‘ vergeben werden und beinahe ist man geneigt, eine Verleumdungsklage ein zu reichen. Aber dass können die Zuschauer ja alles nicht
wissen. In diesem Sinne darf man sich gerne vom öffentlich rechtlichen Fernsehen verdummt vorkommen. Einmal ganz davon abgesehen, dass hier (wieder) nur eine besonders attraktive, junge Frau gezeigt wird, die ihr Leben im Rollstuhl fristet. Meine Meinung hierzu:
Wohlwissend der Preise für Hilfsmittel hätte sie besser geschwiegen.
Sie hat nämlich bis heute wohl kaum eine Ahnung davon, was ihre Krankheit bis heute kostet…..Um noch etwas provokativer zu werden:
Kann es sein, dass jeder von euch nicht adhoc damit zufrieden wäre, wenn er schnellsten mit einem Hilfsmittel versorgt wäre, ohne auf einen Preis zu schauen, oder wer ihn bezahlt?
Ist doch so bequem, zum Arzt zu gehen, sich etwas aufschreiben zu lassen und (ich kann es nicht lassen) ‚den Lieben Gott später hin einen guten Mann sein zu lassen‘.Aber zurück zu den Beteiligten, denn da bleiben für mich nur (Achtung Satire):
eine kleine arme ‚Maus‘, die sich über ihre Körperlichkeit hinaus Grösse verschaffen möchte,
ein Professor, der der Schnittmengenrechnung trotzt
und ein Anbieter, der begriffen hat, wie günstig Werbung zu haben ist.
Ich glaube, Rudi ist in Wirklichkeit Max Goldt. Großartig!
Habe mich selten so köstlich gelangweilt.
@Martin
Dann nehme ich ‚mal an, dass Du ein ‚Nichtbetroffener‘ bist 😉
@Tim
Das fasse ich dann einmal als Kompliment auf; danke!
Der Artikel ist schlecht geschrieben. Erstens gibt es viele Rechtschreib- und Flüchtigkeitsfehler, zweitens ist das Argument schlecht und schwer nachvollziehbar vorgetragen. Bitte löschen und noch einmal probieren.
@Westrup: Wenn wir dich nicht hätten, was würden wir nur tun?
@Westrup
Erst wollte ich ja nur ‚JAWOHL‘ schreiben, aber das wäre wenig zielführend.
Vielleicht fragst Du einfach nach und meine Wenigkeit erklärt Dir, was gemeint ist. In diesem Sinne kann ich beinahe nur sagen: besser ein schlechtes Argument, als gar keines:-) Nur wenn Du schon ein Argument ‚entdeckt‘ hast, verrate doch bitte, was Dir daran nicht gefällt.
Ach ja, Flüchtigkeitsfehler haben den Charakter, nicht beleidigen zu wollen und Rechtschreibfehler sind auch nur menschlich 😉
@Muriel
Ich kann ja nicht alles dem Dietmar überlassen. Der braucht auch Zeit, um sein Kirchentrauma auszuleben.
@Rudi
Ich bitte Sie! Wenn einer in der Schule einen Aufsatz schreibt, den der Lehrer unverständlich findet, soll der Lehrer dann den Schüler so lange nach seiner Intention fragen, bis er ‚Eins mit Sternchen‘ drunter schreiben kann?
Und, wer flüchtig schreibt, argumentiert meiner Meinung nach auch flüchtig.
Ach, gut, daß ich so viel Freizeit habe.
@Westrup
Ach, gut, dass ich nicht mehr in der Schule bin.
[…] es unter Umständen sogar noch viel einfacher sein kann, ist für jeden Stammleser offensichtlich, aber ich halte es nicht für opportun, darauf noch plakativ hinzuweisen. Kommen wir also ohne […]