Hanna Jacobs hat in der Zeit einen Aufruf an uns Atheist*innen geschrieben, und da fühl ich mich natürlich angesprochen. Ihr auch? Dann kommt doch mit hinter den Trennstrich, und sonst natürlich auch. Wird bestimmt lustig.
Let’s Read „EiNS Wie wir als Christen glaubwürdig werden“
1. Juli 2018Und schon wieder ist Podcast-Zeit.
Wahnsinn, oder?
Und für alle, denen das nicht wahnsinnig genug ist, wenn in einem Blog innerhalb von zwei Wochen zwei Podcasts erscheinen, habe ich noch Sonderwahnsinn oben drauf: Es gibt in diesem Let’s Read nicht nur eine, sondern zwei absolut exklusive unfassbare und noch nie da gewesene Weltneuheiten.
Na, was sagt ihr jetzt?
Wahnsinn.
Wusste ich doch.
Irrwege, Irrwege überall!
23. Januar 2018Normalerweise kritisiere ich hier Religion, mache mich über Zeitungsartikel von ahnungslosen Journalist(inn)en lustig, stehe auf atheistischer Seite und gegen das übliche Verständnis von Religionsfreiheit. Aber
Und wer sich ein bisschen auskennt, die weiß, welche atheistische Seite man braucht, wenn man mal gegen die atheistische Seite agitieren will, oder zum Beispiel auch nur ein Verständnis dafür entwickeln, woher manche religiöse Menschen ihr Bild von dummdreisten, überheblichen, unanständigen und/oder sonstwie unerfreulichen Atheist(inn)en nehmen: das Blasphemieblog!
Da fand ich den Hinweis auf diesen merkwürdig betitelten Artikel im Tagesspiegel:
Ein Aufstand säkularer Fundamentalisten
In dem Artikel geht es um das Berliner Neutralitätsgesetz.
[Exkurs: Warum hat es sich eigentlich als völlig selbstverständlich eingebürgert, dass Leute, ob bloggende oder journalisierende oder wieauchimmerschreibende, Gesetze erwähnen, ohne sie zu verlinken oder auch nur korrekt zu bezeichnen? Ich mein, meine Güte, so viel Arbeit ist es doch nicht, und sogar wir Wirtschaftsjurist(inn)en haben im Studium ein paar Mal gehört, dass ein Blick ins Gesetz die Rechtsfindung enorm erleichtern kann. Exkurs Ende]
Der Tagesspiegel-Autor Malte Lehming findet es doof:
Und was soll ich sagen? Er hat Recht.
Malte Lehming findet auch die Leute doof, die das Gesetz verteidigen:
Und was soll ich sagen? Er hat Recht. Auch wenn ich es natürlich anders formuliert hätte, und zum Beispiel nichts Falsches daran finde, das eigene Wertesystem über „unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung“ – pardon, falls ich so aussehe, als wäre mir ein bisschen schlecht, das ist nur, weil mir ein bisschen schlecht ist – zu stellen, sondern im Gegenteil in von mir gerade favorisierter und mir in spätestens zwei Jahren garantiert arg peinlicher Twitter-Lingo sagen würde: Knecht, wer was Anderes macht.
[unbedeutende Randbemerkung: Ich denke übrigens, dass man durchaus drüber diskutieren könnte, ob das Gesetz Kopftücher untersagt. Einschlägig wäre wohl
Lehrkräfte […] dürfen innerhalb des Dienstes keine sichtbaren religiösen oder weltanschaulichen Symbole, die für die Betrachterin oder den Betrachter eine Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaft demonstrieren, und keine auffallenden religiös oder weltanschaulich geprägten Kleidungsstücke tragen. Dies gilt nicht für die Erteilung von Religions- und Weltanschauungsunterricht.
Ein Kopftuch ist ein Kopftuch, und man kann das aus vielen Gründen tragen. Ja, gut, ich gebe zu, besonders gut haltbar finde ich die Position selbst nicht. Aber ich finde sie diskutabel, umso mehr, je weniger … äh, sagen wir: muslimisch die konkrete Kopfverhüllung aussieht. Lustig natürlich die Ausnahme zum Schluss: Der Staat muss schließlich neutral sein, außer da, wo er parteiisch sein will. Mhm… Randbemerkung Ende]
Entsprechend wenig halte ich von der Stellungnahme des humanistischen Pressedienstes hpd unter der Überschrift
Ein Journalist auf Irrwegen
Nö, find ich nicht. Und der Beleidigungsvorwurf ist so nickelig und albern, dass ich richtig froh bin, diese Leute noch nie irgendwie unterstützt zu haben. Spätestens im zweiten Absatz beendet dann aber jeder Mensch die Lektüre, der noch ein bisschen Anspruch an selbige hat:
Gehts noch, hpd? Ich wäre geneigt, euch einmal zu demonstrieren, was eine Beleidigung ist, aber dann steh ich am Ende da wie Böhmermann.
Und so weit will ich meine gewohnte Position dann doch lieber nicht verlassen.
Irgendwo hab auch ich Grenzen.
Die Plausibilität ist logisch und von einer extrem hohen Stringenz
9. November 2017A propos Wert und Sinn von Debatten: Das gemeinsame Interview mit einem Atheisten und einem Theisten (Ja, nach meiner Erfahrung immer Männer.) ist eine beliebte Form der Diskussion über Religion. Leider normalerweise keine besonders gute. Deshalb – na gut, und wegen des peinlichen Titels auch – ging ich schon mit einer gewissen Erwartungshaltung an das
Duell um Gott!
des „Melchior Magazin“.
Ich wurde nicht enttäuscht.
Das Wechselspiel von Integration und Akzeptanz
28. August 2017Ich las da kürzlich diesen dummen Artikel in der SZ, von dem ich dachte, dass ich mal was drüber schreiben könnte, wenn ich Zeit finde. War aber noch nicht sicher, weil ach, man liest so viele dumme Artikel in allen möglichen Zeitungen. Dann erwähnte aber auch ein Kommentator hier im Blog den Artikel, und ich dachte, ich sollte wohl wirklich. Und dabei fiel mir nun auf, dass sein Verfasser Tomas Avenarius hier schon einmal auffällig geworden ist, und damit ist ein kritischer Beitrag meinerseits unvermeidlich, wenn ich meinem Bildungsauftrag noch irgendwie gerecht werden will. Zur Sache also.
Schattenseiten des Glaubens
hat Herr Avenarius ausgemacht, und mir liegt sowas auf der Zunge wie dass gerade er ja wohl wissen muss, wo Leute ihre Schatten haben, aber ich will nicht gleich unnötig beleidigend werden, deshalb schauen wir uns den Artikel erst mal an. Danach kann ich ja immer noch beleidigend werden. Oder dabei. Mal gucken.
Wir sind aber zum Glück auch nicht Thomas.
30. April 2017Neinnein, keine Sorge, es geht nicht schon wieder um Epistemologie. Es geht um was ganz Anderes, nämlich um die Thesen des Bundesinnenministers zur Leitkultur. Und ja, ich bin das Thema auch leid (Pun not intended.), aber wie ich schon mal schrieb: Wir machen das, bis es alle verstanden haben.
Eine je nach Disposition gute oder schlechte Nachricht vorweg: Ich werde mich hier nicht auf den Originaltext beziehen. Den finde ich nämlich nicht kostenlos, und dass ich mir eine Bild am Sonntag kaufe, sehe ich noch nicht kommen, da brauchts schon ein bisschen mehr Motivation als einen schlechten Besinnungsaufsatz eines Bundesministers. Stattdessen beziehe ich mich auf den Bericht auf faz.net, der etwas ausführlicher ist als andere, aber oberflächlich deckungsgleich mit dem auf bild.de, weshalb ich vorsichtig hoffe, dass sie nichts grob verzerrt haben.
Leitkultur also. Na, das kann doch nur gut werden. Gaudeamus igitur.
Der alte Konflikt zwischen Islam und Christentum darf nicht verniedlicht werden.
8. Februar 2015Ulrich Greiner hat einen Artikel für DIE ZEIT geschrieben, und der ist eigentlich nichts Besonderes, sondern ganz typischer islamophober Christliches-Abendland-Unfug, aber gerade weil er so typisch ist, scheint es mir lohnend, ihn mal kurz durchzugehen, und außerdem hat er mich so geärgert, dass ich alleine schon zu Beruhigungszwecken gerne ein bisschen schimpfen würde.
Seid ihr dabei?
Das Fremde kommt einem immer so fremd vor
10. Oktober 2014Natürlich lässt die Kritik an einer Sache sich nicht mit dem Hinweis entkräften, eine andere Sache sei ja auch nicht besser. Aber wenn jemand schon recht deutlich schreibt „Wir habens doch geschafft, warum können die das denn nicht auch?“, dann darf man ihn in meinen Augen darauf hinweisen, dass er gewisse Dinge im Vertrauten völlig okay findet, die ihm am Fremden mordsbedenklich vorkommen, insbesondere dann, wenn die Forderungen, die er aufstellt, ohnehin schon nicht besonders viel Sinn ergeben.
Und deshalb schreibe ich diesen Post über Jochen Bittners Artikel „Wo bleibt ein Imam der 95 Thesen?“ auf Zeit.de.
Ich habe also zwei recht unterschiedliche Ansätze von Kritik an Bittners Ausführungen, und der Einfachheit halber handeln wir die mal ganz unoriginell klar getrennt nacheinander ab. Und weil wir ja dafür nun mal irgendeine Reihenfolge brauchen, nehmen wir doch einfach die, die da oben in meinem ersten Absatz mehr oder weniger zufällig schon steht:
Warum Homophobiephobie unchristlich ist. Oder zumindest manchmal sein kann. Wenn sie schlecht gemacht ist. Ach was weiß ich, ist mir auch egal, ich lass das jetzt so.
20. Februar 2014Okay. Ich denke, wir sind uns einig, dass es genug Reaktionen auf die jüngste Menschheitsbeschämung von Herrn Matussek gab. Ich werde deshalb keine weitere hinzufügen.
Aber an Reaktionen auf die Reaktionen herrscht meines Erachtens noch ein gewisser Mangel, insbesondere an solchen, die Herrn Matussek verteidigen. Klingt nach einem Job für überschaubare Relevanz, oder?
Um die Menschheit zu beschützen!
will uns Lucas Wiegelmann erläutern, und dieses Unterfangen wirkt auf den ersten Blick schon so ulkig (nicht etwa, weil Homophobie meines Erachtens unbedingt christlich wäre, sondern eher, weil schon die Frage, ihr wisst schon, oder?), dass ich die Finger nicht davon lassen mag, auch weil der Teaser so schon mutig daherkommt:
Uiuiui, nicht wahr? Keine, schreibt er. Bis auf diese zahlreichen klar homophoben Ansagen in der Bibel, halt, aber wer zählt die schon? Das mit dem Konsens der Gesellschaft würde ich übrigens auch sehr in Zweifel ziehen, aber hier gilt das gleiche wie für so ziemlich alle Meinungsstücke in so ziemlich allen mir bekannten Zeitungen: Wenn wir wahllos jede offensichtlich unfundierte Äußerung kritisieren wollen, sitzen wir morgen noch hier, und das kann ja nun wirklich keiner wollen. Konzentrieren wir uns also auf Wiegelmanns Kernaussage.
I don’t go in for ancient wisdom. I don’t believe just ‚cos ideas are tenacious it means that they’re worthy.
10. November 2013Dekalog, Goldene Regel, Bergpredigt – älter und zeitloser als Utilitarismus oder Hedonismus
war die Ansage, die ich schon im letzten Post angekündigt hatte, und rückblickend muss ich nun doch sagen, dass ich mit der Wahl des Titels desselben hochzufrieden bin, denn der hat anscheinend keineswegs zu den befürchteten Missverständnissen geführt und mir außerdem noch – ich schwöre: völlig ungeplant – diesen wunderbaren Anschluss zum heutigen Titel ermöglicht. Hach. Sowas find ich toll. Schade, dass die gute Laune jetzt gleich wieder verfliegen wird.